Die Zahl 3 war die Zahl des Wochenendes für RN Vision STS. Zweimal Rang 3 in der Klasse und am Ende Meisterschaftsrang 3 in der Porsche Sports Cup Endurance – besser hätte es in Hockenheim für das Korschenbroicher Team gar nicht laufen können. „Wir sind auf Anhieb aufs Podest gefahren. Das war vielleicht zu Beginn der Saison unser vorsichtig gestecktes Ziel, aber bei der starken Konkurrenz muss man das auch erst einmal umsetzen“, freute sich Teammanger Wolfgang Drabiniok.
Schon im freien Training begann das Wochenende für RN Vision STS ausgezeichnet. Mike den Tandt (Leipzig) und Veit Valentin Vincentz (Willich) stellten den Porsche Cayman GT 4 Clubsport gleich ganz nach vorne. „Unser Auto geht großartig. Wir holen uns das Podium“, entsprechend war den Tandt voller Euphorie. Dem ganzen Team war klar, dass mit einem guten ersten Rennen und einem Zieleinlauf unter den ersten drei der dritte Platz in der Meisterschaft fix sein würde. Mit dem positiven Trainingstag im Rücken war die komplette Mannschaft freudig aufgeregt, ob des Renntages. Der begann dann aber mit dickem Nebel und einer kleinen Enttäuschung. Das Qualifying konnte nicht gefahren werden, weshalb sich die Startaufstellung zum ersten Rennen aus dem Meisterschaftsstand ergab.
Allerdings wurde nicht klassenweise aufgestellt, sondern nach dem kompletten Meisterschaftsstand in der Porsche Sports Cup Endurance. „Um uns herum stehen zahlreiche dicke GT3-Wagen“, meinte der Willicher Vincentz durchaus nervös. Doch sein Leipziger Fahrerkollege behielt einen kühlen Kopf und mischte im Startgetümmel nicht mit. „Ich musste die ganzen stärkeren Autos durchlassen, ohne den Anschluss an die Gegner in der eigenen Klasse zu verlieren. Das war nicht leicht, aber letztlich haben wir es geschafft.“ In einem packenden 50-Minuten-Rennen, dass die Boxencrew gebannt am Livestream von RN Vision in der Box verfolgte, sicherten sich die beiden Piloten den dritten Platz und damit auch den erhofften dritten Gesamtrang in der Meisterschaftstabelle der Caymans.
„Unser Ziel ist erreicht, jetzt heißt es volle Attacke“, gab Teammanager Drabiniok das Motto für den zweiten Lauf aus. Den Tandt ließ sich nicht zweimal bitten und preschte vom Start weg nach vorne. Schon in der ersten Runde war er am Zweitplatzierten vorbei und machte sich an die Verfolgung von Matthias Bäurle, der als Meister bereits feststand. In harten aber fairen Duellen ging es teilweise Seite an Seite über das badische Motodrom. Beide kassierten eine Verwarnung, weil sie im Eifer des Gefechts über die Streckenbegrenzung hinausrutschten, doch an den Tandt Angriffslust änderte das gar nichts. Bis ihn die Rennleitung zur Boxendurchfahrt zwang. „Ich bin wohl noch einmal abseits der Strecke gewesen, aber ich musste alles versuchen und viel haben wir glücklicherweise nicht verloren“, meinte der Rennfahrer hinterher. Im Anschluss versuchte Vincentz noch einmal Rang zwei zurückzuholen, aber mehr als dicht aufschließen konnte er nicht mehr.
„Natürlich wäre es schön gewesen zum Finale auch noch einen Sieg einzufahren, aber zweimal dritter und am Ende auch auf diesem Platz in der Meisterschaft zu stehen, ist großartig“, freute sich der Willicher Rennfahrer.
Mit dem hervorragenden Ergebnis geht das Korschenbroicher Team jetzt in die Winterpause und plant die Saison 2017. „Wir haben in Hockenheim schon einige vielversprechende Gespräche geführt und werden sicher in den nächsten Wochen unsere Pläne konkretisieren“, sagte Wolfgang Drabiniok, „Zunächst einmal möchte ich mich aber beim gesamten Team für eine tolle Saison bedanken. Einen besseren Einstand hätte ich mir für die neue Mannschaft nicht vorstellen können.“